Der GROSSE FISCH

Projekt 1999 der Düsseldorfer Drachenfreunde

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Die Bilder sprechen für sich. Der 'Kleine' ist 21 Meter lang. 
Verarbeitet wurden 440 Metern Torray 42 gr/m².


An dem darunter stehenden 'Projektleiter' (1,87m) sind die Dimensionen ungefähr zu erahnen. Foto Cervia2000

Das Team



Fast das ganze Team in Oostende 1999

Pläne und Projektleitung:
        Jürgen Ebbinghaus
        
Zuschnitt:
        Peter Rieleit, Rolf Sturm, Erbo Heinrich,
        Gerd Klaus,Rudi Jung, Karl Hussmann

Näharbeiten:
        Jürgen Ebbinghaus, Peter Rieleit,
        Rolf Sturm, Erbo Heinrich, Gerd Klaus,
        Rudi Jung, Karl Hussmann

Erstflug:
        Jürgen Ebbinghaus, Erbo Heinrich
 

Dort wurde die Arbeit belohnt. Nach 10 Jahren gewannen die DÜSSELDORFER DRACHENFREUNDE erneut die LKI Trophäe.

1. Preis und Fisch passen gut zusammen. Wir benutzen den Parafoil als 'Luftanker' für den Fisch, falls Gelände oder Wind den Alleinflug nicht zulassen. 

Die Entstehung

Im Sommer 1998 beschlossen, zog sich das Projekt wegen totaler Überlastung des Projektleiters wie Kaugummi bis zum Frühsommer 1999. Das Zeichnen der Pläne zur Ermittlung des Stoffbedarfs dauerte (neben meiner normalen Arbeit) gute 3 Monate. 
Von einem Modell aus Papier und Pappe im Maßstab 1:30 wurden die einzelnen Teile abgemessen und die Reinzeichnungen der Teile im Maßstab 1:10 mit dem PC erstellt.
                

Alle Teile wurden nach Farben 'Verschnitt- optimiert' angeordnet und auf einem A0 Plotter als Zeichnungen ausgegeben. Die einzelnen Stoffbahnen waren dabei mit einem 1cm Raster überzogen, mit dessen Hilfe die Maße direkt auf die Stoffbahnen übertragen wurden.
Das Anzeichnen und Zuschneiden der Stoffbahnen erfolgte an 3 Samstagen in einer kleinen Turnhalle. Zwei nebeneinander gestellte Tischtennisplatten mit daraufgelegten 'Capaplex' - Platten sorgten für einen 6 Meter langen Zuschneidetisch. Da die längsten Teile 13 Meter lang sind, musste der Stoff mehrmals nachgezogen werden. Auf den weißen Platten war ein 10 * 10 cm Raster aufgezeichnet, welches durch den Stoff erkennbar war. Die Maße der Zeichnungen ließen sich dadurch sehr leicht auf den Stoff übertragen. 

          
Damit linke und rechte Seite des Tieres gleich werden, beide Stoffbahnen spiegelbildlich übereinander legen. Einer sagte die Koordinaten an und zwei zeichneten sie ein. Anschließend die Punkte mit einem eleganten Schwung verbinden und das Teil ist fertig angezeichnet.  Nur noch mit dem Cuttermesser ausschneiden und ganz wichtig, mit Kreppklebeband Markierungen mit der Teilebezeichnung anbringen.
Die Stoffteile wurden in einzelne Baugruppen (Flossen, Kopf, Schwanz, Körper) aufgeteilt und von verschiedenen Teammitgliedern zu Hause genäht.  
             
Zum Zusammenfügen der Baugruppen haben wir uns dann wieder 2 Samstage getroffen. Mit mehr als 8 Personen und 4 Nähmaschinen wurde fleißig genäht.
 
Die 4 großen Baugruppen (Kopf, linke Seite, rechte Seite und Schwanz)  habe ich dann zu Hause zusammengenäht und mit den Verstärkungen versehen. In Enningerloh war meine Neugier dann nicht mehr zu zügeln. Noch ohne Waage sollte wenigstens das erste Mal Luft in den Fisch. Hat alles funktioniert. Die Maße des Entwurfs haben gestimmt und der 'Kleine' bläst sich ohne Probleme auf. Mit fast 4 Meter Durchmesser an der dicksten Stelle kann man auch schön von Innen die Nähte kontrollieren.
         
In der darauf folgenden Woche noch die letzten Verstärkungen und die Waageleinen (5 mm Polyester) angebracht. Am Samstag den 29.Mai 99 war es dann soweit. Zusammen mit Erbo Heinrich und meiner Frau werden noch die letzten Waageschenkel angebracht und er darf das erste Mal fliegen. Der Wind könnte zwar etwas kräftiger sein, aber zum Einstellen der Waage ist es ideal.


In den nächsten Tagen dann noch ein paar Flugversuche am Elferather See und dann warten auf den Vereinsausflug nach Fanø. Das erste Mal mit viel Wind war 'superspannend' für alle. Hat aber gut funktioniert.

Evolution

In bzw. vor Oostende habe ich dann noch einige Experimente mit der Waage und der Flugstabilität durchgeführt. Der auf dem Fanø-Foto noch zu erkennende Anhängefisch (immerhin 3 Meter lang) ist für die Flugstabilität nur hinderlich. Ohne fliegt der grosse Fisch besser.

Die Waageleinen wurden weiter minimiert. Die Leinen zu den hinteren Flossen sind komplett überflüssig und die Leinen zu den Spitzen der vorderen Flossen werden ebenfalls nicht benötigt. 

Inzwischen hat er etliche Flugstunden und war weltweit im Einsatz.
Geflogen ist er in Oostende, Fanø, Lemwerder, Berck sur Mer, Cervia, Korea ....

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